Edward, Nosferatu & ich

In einer verlassenen und verfallenen Schule fristet eine Gruppe von Schülerinnen ein trostloses Dasein. Auf den ersten Blick »ganz normal« stellt sich aber schon bald heraus, dass mit den Mädchen etwas nicht stimmt. Als Vampire, die sowohl strahlend schön und anziehend, als auch unheimlich und zombiehaft sein können, sind sie angetreten, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und sich von ihrem Fluch zu befreien.

»Ich könnte alles ändern… Das wäre die Rettung… das Fehlen der Liebe, das ist ein solcher Schmerz. Die Rettung kommt nur aus uns selbst und seien Sie sich sicher, ich schrecke nicht davor zurück, selbst das Unwahrscheinlichste zu denken.« (aus: »Nosferatu« von Werner Herzog)

Die Produktion basiert auf den Ideen, Texten und Impulsen der Jugendtruppe »Tortuga« und bildet die Fortsetzung der Theaterarbeit mit Jugendlichen aus Neukölln am Heimathafen. Die Figur des modernen Vampirs (wie Edward aus Twilight) und Vampirfiguren aus anderen aktuellen Filmen und Fernsehserien (Vampire Diaries, True Blood), die zur Zeit einen regelrechten Vampir-Hype ausgelöst haben, wurden in einem mehrmonatigen Probenprozess die Gedankengrundlage für die künstlerische Auseinandersetzung mit ihrer derzeitigen Rolle in unserer Gesellschaft. Die Gestalt des Vampirs ist die mythologische Figur der Moderne, die als Außenseiterfigur den Wunsch nach dem gewaltsamen Ausbrechen symbolisiert wie keine andere. Die jungen Spielerinnen kommen über eine biografische Auseinandersetzung zu einer eigenen Interpretation der Vampir-Figur und eröffnen dem Zuschauer mit filmischen und theatralen Mitteln aufschlussreiche Einblicke in ihre Gedankenwelt.